Home-Office statt Betriebsfeier
Kölle Alaaf! Weiberfasnacht – der Start einer lustigen, bunten Karnevalswoche! Tanzen, Trinken, ausgelassenes Feiern auf den Straßen… Die letzten Jahre gaben wir u.a. Tipps, wie Sie gesund durch diese fürs Immunsystem zugegebenermaßen harte Phase kommen. Doch dieses Jahr bleiben die Straßen leer. Alles steht unter dem Zeichen der Distanz.
In Zeiten Coronas verbinden viele – sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende – Home-Office mit einer Zwangsauflage. Dabei ist der Grundgedanke der Arbeit von zu Hause: Flexibilität für mehr Produktivität. Durch die individuelle Vereinbarkeit von Privatleben und Arbeit, kann Stress reduziert und die Motivation jeder Arbeitskraft gesteigert werden. Doch im Lockdown ist für viele das Gegenteil der Fall: Einsamkeit und Ablenkung machen die Arbeit von zu Hause oft mühsam. Laut einer Befragung der Hans-Böckler-Stiftung haben 60 % der Arbeitnehmenden im Home-Office den Eindruck, dass die Grenzen von Arbeit und Freizeit verschwimmen.
Plauder-Pause – Pflege des Teamgeists im Home-Office?
Auch die Gespräche bei der Kaffeepause, dem gemeinsamen Mittagessen oder der kurze Plausch während der Arbeit entfallen. Natürlich gibt es Mittel und Wege – Telefonate, betriebliche Chatforen oder sogar Videokonferenzen, um mit den Kolleg*innen in Kontakt zu bleiben. Und doch sind diese digitalen Lösungen kein Ersatz zum persönlichen Austausch Face-to-Face. Was, wenn inoffizielle Plaudereien versehentlich an die falschen Personen geraten? Gerade Klatsch & Tratsch verbindet und schafft eine Vertrauensbasis zwischen den Gesprächspartner*innen. Virtuell fehlt diese Intimität; zu groß ist das Misstrauen in die Technik und häufig ist im Home-Office auch keine Gelegenheit für Geplänkel oder Small-Talk, die sich in physischer Ko-Präsenz beiläufig ergeben.
Das Team ist der Motor jedes Unternehmens; eine gute Kommunikation erleichtert viele Arbeitsprozesse. Besonders im Home-Office sollte also Wert auf ein gutes Betriebsklima gelegt werden.
Was können Führungskräfte für den Team-Zusammenhalt im Home-Office tun?
Wie stärkt man die soziale Bindung einer Gruppe? – Mit gemeinsamen Erlebnissen. Nun, Team-Events entfallen im Corona-Lockdown und doch haben wir 3 grundlegende Tipps für Sie, wie Sie auch in diesen Zeiten Ihren Zusammenhalt als Team stärken können.
1. Bleiben Sie vernetzt!
Nur, wenn Sie als Team funktionieren, kann die betriebliche Arbeit reibungslos ablaufen. Dafür ist es wichtig, dass Sie niemals den Kontakt zueinander verlieren.
Bieten Sie als Vorsitzende*r also geeignete Plattformen für den sozialen und geschäftlichen Austausch, sodass jede*r Beschäftigte kommunikativ an den Betrieb gebunden ist.
Auch eine Struktur ist in den digitalen Zeiten mindestens genauso wichtig wie im gemeinsamen Büro-Alltag. Wie wäre es mit einer regelmäßigen Video-Konferenz im gesamten Team, in der jede*r zu Wort kommt, aktuelle Projekte besprochen werden, aber auch ein paar private Satzwechsel möglich sind? Rituale schaffen durch strukturierte Abläufe eine angenehme und entspannte Atmosphäre.
2. Klare Kommunikation!
Auch im Home-Office sollten feste Zeiten und Regelungen gelten:
– Wie flexibel darf die Arbeitszeit sein, so dass ein Austausch untereinander noch möglich ist?
– Appellieren Sie dennoch, auch zu Hause Arbeitspausen für die nötige Erholung einzulegen!
– Angeschaltete Kameras während Video-Calls schaffen einen vertrauteren Umgang miteinander und Nähe trotz der räumlichen Distanz.
– Digitale Kalender in einer betrieblichen Cloud bieten jede*m Überblick über To-Dos und Termine aller Mitarbeitenden.
– Thematisieren Sie als Geschäftsführer*in auch die private Kommunikation, bspw. über betriebliche Chatnachrichten.
Wir befinden uns alle in der gleichen Situation. Bleiben Sie menschlich, aber dennoch Chef*in. Verteilen Sie als Führungskraft konkrete Aufgaben und Zuständigkeiten, sonst besteht die Gefahr, dass wichtige Angelegenheiten in Vergessenheit geraten.
3. Fürsorgliche Führung
Gerade auf Distanz im Home-Office kann es passieren, dass sich einzelne Arbeitnehmende allein gelassen, überfordert oder überflüssig fühlen. Die größte Herausforderung interner Kommunikation sind nach einer Benchmarking-Studie der Universität Leipzig und Staffbase für drei Viertel aller Unternehmen, alle Mitarbeitenden zu erreichen und das individuelle Nutzungsverhalten in der Kommunikationsstrategie einzukalkulieren.
Erkundigen Sie sich daher regelmäßig nach dem Wohlbefinden der Mitarbeitenden (im Idealfall in Einzelgesprächen). Kommen alle mit den digitalen Tools zurecht? Sind Workshops nötig? Hat jede*r klare Aufgaben und fühlt sich wohl im Unternehmen und mit der derzeitigen Arbeitssituation?
Respekt, Vertrauen und Lob sind gerade im Home-Office so wichtig wie nie. Jede*r sollte einen direkten Ansprechpartner*in haben, der/die bei Komplikationen unterstützend zur Seite steht.
Home-Office als Chance!
Gerne unterstützen wir Ihren Betrieb bei der Optimierung interner Kommunikationsprozesse und der Implementierung einer psychischen Gefährdungsbeurteilung für das Wohlbefinden aller Mitarbeitenden in Ihrem Unternehmen! Unsere Dienstleistungen sind dabei selbstverständlich 100 % digital umsetzbar!
Ihr Team VisionGesund.
Weiterführende Literatur:
Hans-Böckler-Stiftung: Studien zu Homeoffice und mobiler Arbeit.
Bloom, N., Liang, J., Roberts, N., Ying, Z. J.: Does Working from Home Work? Evidence from a Chinese Experiment.
Staffbase: Interne Kommunikation verbessern – die 13 wichtigsten Fragen und Antworten.
ASU (Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin). Zeitschrift für medizinische Prävention: Psychosoziale Aspekte bei der Arbeit im Homeoffice und in Coworking Spaces.
Bildernachweis:
Urheberin: Vanessa Garcia / Pexels