Bewegung, unsere tägliche Herausforderung!

Die Woche ist für viele von uns eng getaktet. Arbeit, Haushalt, Familie und irgendwann auch mal die wohlverdiente Entspannung auf dem Sofa. Nicht jeder bekommt regelmäßige Sporteinheiten in seinen Tagesablauf integriert, so wie es die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt.

Diese führt dazu besorgniserregende Statistiken. Einer von vier Erwachsenen bewegt sich nicht ausreichend im Alltag. Bei den Jugendlichen ist es bedingt durch die steigende Bildschirmzeit noch drastischer. Drei von vier Jugendlichen bewegen sich laut WHO unzureichend. Das bringt gesundheitliche Folgen mit sich. Mehr als fünf Millionen Todesfälle weltweit seien nach Angaben der WHO jedes Jahr auf Bewegungsmangel zurückzuführen, mit steigender Tendenz.

Wieviel Bewegung sollte es sein?

Für Erwachsene gilt die Empfehlung von mindestens 150 bis 300 Minuten, also 2 ½ – 5 Stunden Aktivität in der Woche. Gemeint sind Aktivitäten von moderater bis hoher Intensität, bei denen man auch ein wenig aus der Puste kommt. Alternativ sind auch 75 bis 150 Minuten mit hoher Intensität ausrei­chend, bei denen man also auch richtig ins Schwitzen gerät. Für Kinder und Jugendliche gilt 60 Minuten Bewegung täglich von moderater bis hoher Intensität.

Für Erwachsene gilt:
Mindestens 150 bis 300 Minuten, also 2 ½ – 5 Stunden Aktivität in der Woche.

Für Kinder und Jugendliche gilt:
Mindestens 60 Minuten Bewegung täglich und Sitzzeit vor Bildschirmen reduzieren.

Weekend Worrier versus Wochensportler:

Wer es also schafft, eine halbe Stunde am Tag zu Joggen oder regelmäßig den Pilatiskurs zu besuchen, ist im Alltag gut aufgestellt. Für die anderen bleibt da nur das Wochenende: Weekend Worriers werden die Sporttreibenden genannt, die ihr gesamtes Bewegungspensum auf das Wochenende legen, weil in der Woche einfach keine Zeit bleibt. Aber kann das Wochenbewegungspensum ohne Nachteile am Wochenende abgerufen werden, anstatt es gleichmäßig auf die Wochentage zu verteilen?

Um das zu klären, wurden im Rahmen einer Studie die Daten von etwa 350.000 Teilnehmern ausgewertet. Berücksichtigt wurde dabei die Häufigkeit und das Verteilungsmuster der sportlichen Aktivität sowie der generelle Gesundheitszustand der Teilnehmer. Beide Testgruppen, die Wochensportler auch die Wochenend-Sportler hatten zudem das gleiche aktive Wochenpensum, jedoch die einen regelmäßig auf die ganze Woche verteilt und die anderen auf das Wochenende begrenzt.

Ergebnis: Die Auswertung ergab, dass ein Wochenendtraining in Summe ebenso effektiv und gesundheitsförderlich ist wie das auf die Woche verteilte Training. Die Sterberate war bei beiden Gruppen deutlich reduziert im Vergleich zu Menschen ohne Aktivität. Menschen, die sich viel bewegen, leben länger. Das gilt also auch für Weekend Worrier!

Mehr ist nicht gleich mehr…

Auch andere Studien haben dieses Ergebnis schon bestätigt. Menschen, die zwischen 2,5 und 5 Stunden Sport pro Woche machen, können ihr vorzeitiges Sterberisiko deutlich mindern. Steigert man jedoch Intensität oder Stundenzahl bringt nicht ewig dein steigenden positiven Effekt. Im Gegenteil, bei zu viel Sport oder zu intensivem Sport kehrt sich der gesundheitliche Vorteil wieder um.

Sitzzeit verkürzen:

Ein weiterer Appel der WHO bezieht sich auf das große gesundheitliche Risiko der langen Sitzzeiten. Bildschirmarbeit, Fahrtzeiten, Meetings: Besonders in der Arbeitswelt muss auf eine Verkürzung der Sitzzeit geachtet werden. Höhenverstellbare Tische sind optimal und erlauben die Bildschirmarbeit im Stehen. Gerade mit solchen Maßnahmen können Arbeitgeber:innen Ihre Mitarbeiter:innen sehr effektiv präventiv unterstützen. Kennen Sie außerdem die 40-15-5 Regel?

Zusammengefasst zählt im Alltag jede Bewegung. Kleine Umstellungen können schon große Wirkung zeigen. Die Treppe nehmen, statt mit dem Fahrstuhl zu fahren, Rad fahren statt Auto fahren, das Telefonat im Stehen statt im Sitzen führen. Machen Sie sich Ihr eigenes Bewegungspensum bewusst, das kann helfen.

Bleiben Sie in Bewegung und bleiben Sie gesund!

Ihr Team VisionGesund.







Weiterführende Literatur:

WHO (World Health Organization): Global recommendations on physical activity for health.

aerzteblatt.de: WHO gibt neue Aktivitäts­empfehlungen heraus – „für die Gesundheit zählt jede Bewegung“

Stiftung Gesundheitswissen: Gesünder leben mit Bewegung

Bayrisches Ärzteblatt: WHO-Leitlinien zu körperlicher Aktivität und sitzendem Verhalten

Bildernachweis:

Urheber*in: Pavel Danilyuk / Pexels