Risiken der Arbeitswelt von morgen:

Wie die Zukunftstrends in der Arbeitswelt aussehen, darüber diskutierte bei der hybriden Veranstaltung „Die Basi im Dialog mit der DGUV“ am 17. Januar 2023 auf dem Podium in Berlin eine hochkarätige Expertenrunde bestehend aus Professor Dr. Dietmar Reinert, DGUV (IFA), Dr. Dietmar Elsler, (EU-OSHA), Dr. Stefan Hussy, (DGUV), Dr. Christian Felten (Basi). Die Wichtigsten Punkte haben wir für Sie zusammengefasst:

Grün, digital, demographisch

Den zentralen Wandel der Arbeitswelt beschreibt die Expertenrunde als grün, digital und
demographisch. Die Industrie müsse auf eine Kreislaufwirtschaft umstellen. Veränderungen in der Tätigkeit, der Rohstoffe und dem Umgang mit diesen, wären zu erwarten. Ein zentraler neuer Rohstoff sei dabei der Wasserstoff. Ein Wandel der Branchen sei auch durch die Digitalisierung und den demographischen Wandel unabdingbar: der Fachkräftemangel sei bereits deutlich spürbar und führe zu Arbeitsverdichtung. Veränderungen der Arbeitswelt bergen jedoch ebenfalls Chancen für die arbeitenden Menschen, vorausgesetzt, die potenziellen Risiken würden im Blick behalten. Neue prospektive Gefährdungsbeurteilungen seien das Stichwort, bei dem nicht nur neue Rohstoffe, sondern auch Weiterentwicklungen und Fortschritt beispielsweise durch künstliche Intelligenz oder die Digitalisierung berücksichtigt werden müssten..

Präventionsthemen im Ranking:

Doch die Präventionsarbeit, da waren sich alle Experten einig, bleibe auch in Zukunft die zentrale Stellschraube! Die Ausrichtung der künftigen Präventionsthemen wurde via Live-Teilnehmerbefragung verdeutlicht.

Die Top 3 der relevanten Präventionsthemen waren dabei:

  1. Psychische Belastungen
  2. Digitalisierung
  3. Folgen des Klimawandels

Fachkräftemangel und Demographischer Wandel erhielten ebenfalls viel Zuspruch gefolgt vom mobilen Arbeiten. Neue Werk- und Gefahrenstoffe sowie Pandemien belegten die letzten Plätze.

Komplexität von Arbeitsschutz

In der Tat seinen alle Punkte stark miteinander verwoben. So sei die Ungewissheit durch den Klimawandel ein weiterer Treiber für psychische Belastungen. Der Klimawandel betreffe jedoch auch die Energiebranche mit großen Herausforderungen im Arbeitsschutz, viele Gebäude müssten zudem energietechnisch saniert werden, was zum vermehrten Umgang mit Asbest verseuchtem Material führen würde. Ein Gefahrenstoff, der zum Tod führen kann. Ein Fachkräftemangel und die damit einhergehende Arbeitsverdichtung führe zu Muskel Skelett Erkrankungen, gleichzeitig seien es weitere psychische Belastung. Gleiches gelte für das mobile Arbeiten. Die Komplexität des Themas Arbeitsschutz und Gesundheit am Arbeitsplatz wurde im Rahmen dieser Diskussion eingehend verdeutlicht.

Wie gehen wir mit der Risikoforschung um?

Weiter ging es mit dem Thema Zukunftsprognosen. Wie verlässlich wären diese und sollten Themen aus der Trendermittlungen und Risikoforschung schon heute Beachtung finden? Eine weitere Teilnehmer-Umfrage beantwortete diese Frage mit einem klaren Ja (90%). Denn Themen, wie Pandemien wurden beispielsweise schon seit Jahren als Risiko bewertet, erhielten jedoch keine Relevanz. Wie können wir also zukünftig anstehende Themen besser erkennen und einordnen?

Was sollen Unternehmen tun? Die zentrale Aufgabe bestehe im Schaffen einer Unternehmenskultur, in der Veränderungen und Resilienz den Unternehmenskern bilden. Das Bewusstsein, dass Veränderungen kommen und diese schnell und flexibel anzunehmen und damit umzugehen würde Unternehmen auch in Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Enttabuisierung psychischer Beschwerden und Krankheiten sei ebenfalls entscheidend. Nur so könne Prävention bestmögliche Erfolge erzielen.

Eine interessante Veranstaltung mit viel Information und Side-Facts!

Ihr Team VisionGesund

 

 

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