Heutzutage bestimmt die Wahrnehmung und Unterstützung von privaten familiären Bedürfnissen und Ereignissen die Wirkung eines Unternehmens nach außen enorm. Wer mit gutem Beispiel voran geht, kann die eigene Attraktivität als Arbeitgeber*in steigern und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden verbessern. Die Gründe hierfür finden Sie in unserem vorangegangen Blogbeitrag.

Was gehört zum Familienbewusstsein?

Ein familienbewusstes Unternehmen versteht und unterstützt private Ereignisse und Situationen der Mitarbeitenden wie z. B. Elternzeit und den anschließenden Wiedereinstieg, die Pflege von Angehörigen, Betreuung von Kindern. Außerdem sorgt es für eine demografifeste Gestaltung der Arbeitsplätze; z. B. durch angepasste ergonomische Verhältnisse oder Arbeitszeitmodellen.

8 Schwerpunkte von Familienfreundlichkeit

    1. Interne Kommunikation & Personalmarketing
    Bspw.: Betriebsfeiern mit Kinderprogramm oder Führungen für Familienangehörige, fester Agendapunkt auf Mitarbeiterversammlungen, ein betrieblicher Ansprechpartner (Weiterbildung)

    2. Arbeitszeitgestaltung
    Bspw.: Flexible Handhabung von Dauer und Verteilung der Arbeitszeit sowie Pausengestaltung unter Rücksicht der betrieblichen Abläufe, familienfreundliche Schichtmodelle

    3. Flexibler Arbeitsort
    Bspw.: Jobticket, Homeoffice, Umzugsservice

    4. Kinderbetreuung
    Bspw.: Eltern-Kind-Büro (Betreuungsraum), Zusammenarbeit mit ortsansässigen Kindertagesstätten (KiTa)

    5. Elternzeit und Wiedereinstieg
    Bspw.: Strukturierte Planungsgespräche, Teilzeitoption während der Elternzeit, Wiedereingliederungsmanagement

    6. Familienbewusste Aus- und Weiterbildung
    Bspw.: Weiterbildungsmöglichkeiten während Elternzeit, Ausbildung in Teilzeit

    7. Pflege von Angehörigen
    Bspw.: flexible Arbeitsschichten und Urlaubsregelungen, Pflegeservices

    8. Services für Familien
    Bspw. Angebote von haushaltsnahen Tätigkeiten (z.B. Betriebskantine oder Einkaufsservice), Seniorenservices, Relocationservices


Die Durchführung

Zu Beginn muss die aktuelle Unternehmenssituation auf den Bedarf in den verschiedenen Handlungsfeldern überprüft werden.

Als nächstes wird ein auf die Ausgangslage und Absicht zugeschnittenes Maßnahmenkonzeptmit genauem Zeitplan und personellen Zuständigkeiten entwickelt. Dies geschieht in einer gemischten Arbeitsgruppe, welche alle Ebenen des Unternehmens beinhaltet.

Nach der Planung geht es an die Umsetzung und Durchführung des Konzepts,
welches anschließend hinsichtlich Wirksamkeit und Akzeptanz bei den Mitarbeitenden ausgewertet wird.

Die Durchführung

Aktuelle Risikobeobachtungen der DGUV (sog. Risikoobservatioriums) ergaben, dass sowohl der demographische Wandel als auch die Digitalisierung zu den dringlichsten Themen bezüglich Gesundheitsschutz auf der Arbeit gehören. Diese Themenbereiche können durch Maßnahmen zur Förderung von Familienbewusstsein optimiert werden.

Am 30.03.2017 wurde im Bundestag beschlossen, das Mutterschutzgesetz nach 65 Jahren zu reformieren. Der Mutterschutz wurde auf Schülerinnen, Studentinnen und Praktikantinnen erweitert sowie z. B. die Arbeitsunfähigkeit bei Geburten von Kindern mit Behinderung um vier Wochen verlängert. Bei Mutterschaftsausfällen kann ein Unternehmen durch Maßnahmen wie Unterstützung und Anpassung von Arbeitsverhältnissen an die neue Situation, anschließende Angebote für Kinderbetreuung oder ein gutes betriebliches Wiedereingliederungsmanagement, positiven Einfluss auf Employer-Branding, langfristigen Gesundheitszustand und Außenwirkung haben.

Wenn Sie Interesse an der Stärkung des Familienbewusstseins im Unternehmen oder an der Umsetzung von Maßnahmen in diesem Bereich habe, können sie uns gern kontaktieren. Wir freuen uns von Ihnen zu hören.




Weiterführende Literatur:

KarriereSPIEGEL: Gesetzesänderung. Das bringt der neue Mutterschutz .

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung: Arbeiten 4.0.

heute.de: Bundestag reformiert Mutterschutz. Auch Schülerinnen und Studentinnen sollen Schutz in Anspruch nehmen können. (Zugriff am 30.03.2017).


Bildernachweis:
Urheberin: Vidal Balielo Jr. / Pexels