Bei Problemen und Streitigkeiten eine Nacht darüber schlafen, den Infekt im Schlaf auskurieren, ausreichend Schlaf als Geheimrezept für strahlend schöne Haut – die Bettruhe scheint alle Sorgen in Luft aufzulösen.
Kein Wunder, denn ein Drittel unseres Lebens verbringen wir… schlafend! Schon daran wird deutlich, wie bedeutend dieser Aspekt für uns sein sollte. Bedeutsam genug, um ihm eine neue Beitragsserie zu widmen: Den Start bieten „drei grundlegende Dinge zur schönsten Sache der Welt – Schlaf“.
Laut einer Schlafstudie der TK (Techniker Krankenkasse) aus dem Jahr 2017 schlafen rund ein Drittel der Deutschen nach eigenen Angaben schlecht. Was heißt das genau?
1. Was macht guten Schlaf aus?
Guter Schlaf bedeutet effiziente Regeneration: Sie schlafen zügig ein und fühlen sich am Morgen ausgeruht und erholt. Studien kamen zu einem Optimum von rund 7 Stunden Schlaf, da sich sowohl eine zu lange als auch eine zu kurze Schlafdauer negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken kann. Natürlich gibt es auch hier individuelle Unterschiede.
Bei einem dauerhaften Schlafmangel erhöht sich allerdings das Risiko für Erkrankungen. Daher mussten Studien zum langfristigen Schlafentzug an Menschen aus ethischen Gründen abgebrochen werden. Warum wir eigentlich schlafen und was im Schlaf passiert behandelt der kommende Beitrag unserer neuen Schlaf-Serie.
2. Lerche oder Eule?
Laut der TK-Schlafstudie gehen 80 % der Deutschen an Arbeitstagen vor Mitternacht ins Bett. Noch wichtiger ist allerdings die Regelmäßigkeit, erklärt Schlafpsychologe Dr. Amann-Jennson:
„Je größer die Diskrepanz zwischen Wochenenden und Werktagen […], desto schädlicher für den [Biorhythmus].“
Er rät daher, immer zur gleichen Zeit aufzustehen. Schwierig für Eulen, deren Leistungskurve erst später ansteigt und die oftmals aufgrund ihrer Arbeitszeiten wochentags gegen ihren Biorhythmus arbeiten bzw. schlafen.
Fachkreise sprechen auch von einem sozialen Jetlag, wenn gesellschaftliche Strukturen und Verpflichtungen nicht mit der eigenen inneren Uhr vereinbar sind.
Häufig sind Schichtarbeiter*innen von diesem Problem und seinen Folgen in Form von erhöhtem Krankheitsrisiko betroffen. Der eigene Biorhythmus ist im Übrigen bis zu 50 % genetisch prädisponiert.
3. Ein Nap für mehr Power?
Bei Müdigkeit oder Stress kann ein kurzes Nickerchen tatsächlich zu einem Leistungsschub führen und die Energiereserven aufladen. Teil 3 der Serie mit dem Fokus „Schlafhygiene“ widmet sich dem Phänomen Power-Nap ausführlicher.
Was hat die Bettruhe mit BGM zu tun? – Fazit & Tipp
Gerade Aspekte zum Biorhythmus sowie dem Thema Power-Naps sind nicht nur für die Einzelperson relevant, sondern auch für Arbeitgebende. Guter Schlaf ist eine wichtige Säule zur ganzheitlichen Gesundheit.
Er beeinflusst unsere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, die Stimmung und unser Verhalten. Deshalb sollte das Thema Schlaf auch in einem funktionierenden Betrieblichen Gesundheitsmanagement bzw. der Betrieblichen Gesundheitsförderung nicht fehlen.
In jedem Beitrag dieser aktuellen Schlafserie geben wir Ihnen als Führungskraft einen Tipp an die Hand, wie Sie für ausgeruhte Angestellte sorgen können:
Der heutige VisionGesund-Tipp:
Richten Sie – soweit möglich – flexible Arbeitszeiten ein! Auch kleine Auszeiten und Ecken, in denen sich Mitarbeitende ausruhen können, sind wichtig für eine optimale Konzentration, Motivation und Leistung!
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Unternehmen (vor allem in den aktuellen Zeiten) viel Energie!
Ihr Team VisionGesund.
Hier finden Sie alle Teile unserer Beitragsserie zum Thema Schlaf!
#1 Schlüssel zum gesunden Schlaf – 3 Fakten.
#2 Schlaf für ein längeres Leben – Die Rundum-Regeneration des Körpers.
#3 Schlafhygiene – so gelingt gesunder Schlaf.
Weiterführende Literatur:
Techniker Krankenkasse (TK): Schlaf gut, Deutschland! TK-Schlafstudie 2017.
Techniker Krankenkasse (TK): Sozialer Jetlag.
Mini Med Studium: 15 Mythen über den Schlaf.
European Society of Cardiology (2018): Finding the sweet spot of a good night’s sleep: Not too long and not too short.
European Society of Cardiology (2018): Short and fragmented sleep linked to hardened arteries.
Tan, S. L.; Wittal, A.; Lippke, S. (2018): Associations among Sleep, Diet, Quality of Life, and Subjective Health.
GEO: Nachteule oder Frühaufsteher – wer lebt gesünder?.
Quarks: Schlafentzug. Das passiert, wenn du nicht mehr schläfst.
Ärzteblatt: Schlafstörungen: „Sozialer Jetlag“ und seine Folgen.
Bildernachweis:
Urheber*in: Acharaporn Kamornboonyarush / Pexels