Teil III: Soziales Umfeld.

In einer Forsa-Studie zum Thema „Büro und Arbeitswelt“ gaben 62 % der Befragten die Attraktivität des Arbeitsplatzes als Auswahlkriterium für den Job an. Aber was genau macht einen Arbeitsplatz nun „attraktiv“?

Wie gefällt es Ihnen auf Ihrer Arbeit? Haben Sie einen attraktiven Arbeitsplatz, sind Sie rundum zufrieden mit ihrer täglichen Beschäftigung in all ihren Facetten? Nein? Dann sind Sie nicht allein!

Laut einer aktuellen Studie der ManPowerGroup würde die Hälfte der Deutschen ihren derzeitigen Job gerne wechseln. Traurig, wenn man bedenkt, dass der Durchschnittsangestellte rund 1.390 Stunden im Jahr an seinem Arbeitsplatz verbringt. Ziel dieser Beitragsserie ist es, diesen zum Wohlfühlort zu machen, damit sie ihre Arbeits- nicht als verschwendete Lebenszeit sehen, sondern vielmehr gerne die ein oder andere Überstunde im Büro absolvieren.

Das Fundament bilden die entsprechenden Verhältnisse im Büro: Daher haben wir Sie in den letzten Wochen mit Tipps zur optimalen Ausstattung, Positionierung der Arbeitsgeräte und guten Raumkonditionen versorgt. Doch für eine angenehme Atmosphäre am Arbeitsplatz spielt auch das Verhalten eine große Rolle. In diesem Beitrag beleuchten wir entsprechend die zwischenmenschliche Ebene im Büroalltag.

Kommunikation ist hier der Schlüssel! – Wofür genau?
 

1. Zum Umsetzen der ergonomischen Tipps

Sie haben unsere vergangenen Beiträge gelesen und die eine oder andere Idee für gut befunden? Sind Sie der Boss in Ihrem Betrieb? Dann handeln Sie!
Sind Sie angestellt, können und sollen Sie sich natürlich nicht selbst aus eigener Tasche neue Büromöbel zulegen. Reden Sie mit Ihre*m/r Vorgesetzten! Großunternehmen wie Google oder Apple machen es vor: Das Büro wird zum Lebensraum. Ihr*e Chef*in muss nicht extra ein Fitnessstudio einbauen lassen, aber zumindest die ergonomischen Grundsätze sollten beachtet werden – nur so ist ein gesundheitlich unbedenkliches Arbeiten erst möglich.

Und sowohl Angestellte als auch Chef*in profitieren von gesunden Mitarbeitenden in Form von weniger Krankheitsfällen oder Alltagsbeschwerden. Dafür ist eine höhere Konzentration- und Leistungsfähigkeit zu erwarten. Das körperliche Wohlbefinden sorgt zudem für eine größere Motivation.

2. Zur Wertschätzung

Jeder wird gerne gelobt. Es tut gut, wenn die eigene Leistung anerkannt wird. Wertschätzung drückt sich allerdings auch nach außen hin aus: Wird den Mitarbeitenden ein schönes Bürozimmer geboten, mit dekorativen Elementen, gemütlichen Sesseln zum Runterkommen oder einem hübschen Pausenraum für geselliges Beisammensein mit den Kollegen*innen, steigert das die Wohlfühlatmosphäre. Die Angestellten fühlen sich respektiert. Sie sind es wert, in einer stilvollen Umgebung zu arbeiten.

Gerade für deutsche Beschäftigte steht „Respekt und Fairness“ auf Platz 1 der Faktoren zum Glücklich sein am Arbeitsplatz. Das ergab eine Studie von Robert Half 2017; direkt gefolgt von „Stolz“ und „dem Gefühl, etwas geleistet zu haben“.

Wichtig ist, die Raumgestaltung auf die Kollegen*innen anzupassen. Eine nett gemeinte, frei zugängliche Obstschale hat keinen Nutzen, wenn die Angestellten lieber Nüsse essen. Und auch der Kicker, der aufgrund des Lärms nur zu bestimmten Zeiten genutzt werden darf und daher für Streit im Team sorgt, erzeugt keine Wohlfühlatmosphäre, weiß FeeldgoodManagerin Monika Kraus-Wildegger. Sie hat es sich mit ihrem Hamburger Startup „Goodplace“ zur Aufgabe gemacht, Unternehmen zu unterstützen, ein angenehmes Ambiente im Betrieb herzustellen. Auch sie hält Kommunikation und ein respektvolles Miteinander für die Lösung. Kompromisse zu schließen ist Teil des Berufsalltags.

3. Teamplay

Versuchen Sie dementsprechend nicht, Ihre Kollegen zu verbiegen. Wenn Sie mit jemandem – und sei es ein*e Vorgesetzte*r – auf persönlicher Ebene nicht harmonieren, ist das nicht schlimm. Es ist nur gut, dass wir alle verschieden sind; durch die individuellen Stärken jedes Mitarbeitenden entstehen herausragende Ergebnisse.

Denken Sie bei anstehenden Diskussionen also nicht nur an Ihren persönlichen Stolz, sondern an eine Kollektivleistung für den Betrieb. Die Kunst ist, trotz aller menschlicher Differenzen, höflich und fair miteinander umzugehen. Sie müssen schließlich nicht gerade Ihre Mittagspause oder Freizeit mit dieser Person verbringen.

Doch Teamplay ist eng mit dem zweiten Punkt unserer Aufzählung, „Wertschätzung“, verknüpft. Nicht nur Sie erwarten Anerkennung und ein gutes soziales Klima, auch Ihre Kollegen*innen, Vorgesetzten oder Angestellten haben ein Recht darauf. Ganz nach dem Sprichwort:

„Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“


Mit einer gelungenen Kommunikation erreichen Sie eine gute Beziehung zu Ihren Mitmenschen. Und diese sorgt für eine angenehme Grundstimmung.

Na, wie ist es um Ihren Arbeitsplatz bestellt? Befinden Sie sich sowohl sozial als auch räumlich in guten Verhältnissen? Dann fehlt nur noch eine letzte Komponente… nämlich Sie selbst! Der letzte Teil, „Rundum Wohlfühlen – auch am Arbeitsplatz IV“ hierzu erscheint in Kürze.

Im letzten Beitrag der Serie wird es um den zweiten Verhaltensaspekt am Arbeitsplatz gehen. Diesmal liegt der Fokus nicht auf zwischenmenschlichen Beziehungen. Stattdessen erhalten Sie Tipps, wie Sie mit Ihrer persönlichen Einstellung und Ihrem eigenen Handeln das „Rundum Wohlfühlen am Arbeitsplatz“ ganz leicht selbst beeinflussen können.


Übersicht der Artikel zur Einführung in die ergonomische Arbeitswelt


(1/4) Die optimale Ausstattung und Ausrichtung der Arbeitsmittel
(2/4) Gute Raumkonditionen
(3/4) Soziales Umfeld
(4/4) Sie selbst




Weiterführende Literatur:

ManPowerGroup Studie: Bevölkerungsbefragung
Jobzufriedenheit 2018
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ManPowerGroup Webseite: Studie Jobunzufriedenheit.

ERGONOMIE KATALOG: Arbeitsmittel richtig positionieren.

karriere bibel: Diverses „karriere bibel“.

Digitaler Mittelstand: Arbeitsplatz einrichten – so fühlen Sie sich wohl.

Stern: Feelgood Management – Professionelles Wohlfühlen am Arbeitsplatz.

KARRIERE GURU: Tipps zur Büroeinrichtung.

ap-Verlag:Studie Robert Half 2017.

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